Politik

Für ein Kurzarbeitergeld für pflegende Angehörige

LINKE

GDN -
Angesichts der wachsenden Überlastung von pflegenden Angehörigen, die auch den Pflegenden inzwischen teils erheblich auf die Gesundheit schlägt, fordert Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE, mehr Unterstützung für pflegende Angehörige:
“Pflegende Angehörige leisten viel und bekommen dafür viel zu wenig Unterstützung und Anerkennung. Jetzt in der Corona-Zeit sind pflegende Angehörige besonders unentbehrlich und gleichzeitig noch stärker belastet, weil Corona den Pflegekräftemangel weiter verschärft und zum Ausfall vieler Unterstützungsangebote führt. Soziale Einrichtungen bleiben geschlossen, mobile Pflegedienste stehen teilweise nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kommt die Angst von Angehörigen, solche Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, weil auch das Corona-Infektionsquellen sein können.
Die Überlastung geht so weit, dass mehr als die Hälfte der pflegenden Angehörigen angesichts der Corona-Krise über gesundheitliche Beeinträchtigung durch Überlastung klagen.
Viele, die vorher dank der Unterstützungsangebote noch Beruf und Pflege vereinbaren konnten, müssen jetzt ihre berufliche Tätigkeit einschränken oder ganz aufgeben, was natürlich zu Finanzproblemen führt. Ich sage, hier muss dringend etwas geschehen.
Mein Vorschlag: Wer in der Corona-Krise unbezahlten Urlaub nimmt um Angehörige zu pflegen, sollte dafür eine Corona-Unterstützungsleistung entsprechend dem Kurzarbeitergeld bekommen. Das gilt natürlich auch für diejenigen, die ihren Beruf aus diesem Grund aufgeben oder ihre Stundenzahl reduzieren mussten.
Für Selbstständige brauchen wir entsprechende Unterstützungsleistungen im Rahmen der Überbrückungshilfen.
Erhöhter Aufwand für die Pflege von Angehörigen muss als Corona-bedingter Einkommensausfall anerkannt werden.
Außerdem gilt: Wer seine Angehörigen pflegt, sollte einen Corona-Pflege-Zuschlag von 200 Euro auf die sonstigen Leistungen bekommen. Dieses Mindest-Corona-Geld muss auch denen zustehen, die wegen der Pflege von Angehörigen schon vor Corona kaum einer beruflichen Tätigkeit nachgehen konnten.
Teilweise wurden Leistungen von überforderten Angehörigen daher auch aus Unkenntnis nicht abgerufen. Langfristig muss die Unterstützung von pflegenden Angehörigen auch unabhängig von Corona verbessert und entbürokratisiert werden.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.